Die Transformation der Innenstadt muss zur Chefsache erklärt werden

Bürgermeister Bernd Jansen (rechts) zusammen mit KVL Group-Geschäftsführerin Diana Anastasija Radke beim Handelsimmobilien-Gipfel 2023 in Stuttgart – ©Heuer Dialog
Bürgermeister Bernd Jansen gab beim 15. Handelsimmobilien-Gipfel 2023 in Stuttgart Einblicke in die entscheidenden Voraussetzungen für erfolgreiche Stadtentwicklung, die individuellen Herausforderungen je nach Stadtgröße, die zentrale Rolle der Gastronomie und dem Zeithorizont für Klimaneutralität.
Zusammen mit Diana Anastasija Radke, Geschäftsführerin der KVL Group Berlin, die die Stadt Hückelhoven beim neuen Projekt „Rathausquartier“ von Beginn an begleitet hat, stellten beide Redner auf dem Handelsimmobiliengipfel klar, dass es keinen Grund gibt, den überholten Innenstadtkonzepten der Vergangenheit nachzutrauern. Entscheidend sei es, die Chance für eine bessere, sozialere und lebenswertere Stadt zu ergreifen und so die Zukunft aktiv zu gestalten. Wie Bürgerinnen und Bürger den urbanen Raum zurückgewinnen können, zeigt Hückelhoven mit seiner Ideenwerkstadt für ein neues Rathausquartier auf beispielhafte Weise. Die KVL Group Berlin freut sich, ein Teil dieses Transformationsprozesses in Hückelhoven zu sein.
„Die Innenstädte von morgen heute sozial gestalten, das schafft Heimat“ gab Frau Radke Bürgermeister Bernd Jansen nicht nur als seine Gastrednerin beim diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt Hückelhoven mit auf den Weg, sondern erläuterte diesen Ansatz und weitere Denkansätze zusammen mit Bürgermeister Bernd Jansen vor den Kongressteilnehmern.
Bürgermeister Bernd Jansen hatte seine Hückelhovener Einkaufsstadt und Erfolgsgeschichte als Präsentation dabei.
„Die einschneidenste Veränderung im Bereich des stationären Handels ist sicherlich der Online-Handel. Vor über 20 Jahren siedelte sich die Firma QVC (Teleshopping) in unserer Stadt an und war damit ein Vorläufer des Online-Handels. In Gesprächen mit der Geschäftsleitung haben wir für unsere Innenstadt folgende Faktoren definiert, die dafür entscheidend sind, dass der stationäre Handel weiter floriert: Die Erreichbarkeit der Innenstadt, gerade bei uns wichtig im ländlichen Raum. Entspanntes Einkaufen und die für uns wichtigste Entscheidung: kostenlose Parkplätze, mittlerweile über 4.000 Stück in der Innenstadt. Man muss klar unterscheiden zwischen ländlich geprägten Innenstädten von mittelgroßen Kommunen zu Oberzentren, z. B. Köln oder Düsseldorf. Hier war es ganz wichtig, frequenzbringende Handelsunternehmen in der Innenstadt anzusiedeln. Diesen Prozess haben wir begleitet in einer konsequenten Stadtplanung und einem konsequenten Stadtmarketing“ so Jansen.
Hückelhoven hat den Mut gehabt, sich das Ziel zu setzen, der Handelsstandort zwischen Aachen und Mönchengladbach zu werden. Das heißt, man muss es auch zur Chefsache erklären. Hinzu kommt, dass die Stadt selber an ihre Innenstadt glauben muss und investiert, und dass sowohl in Infrastruktur als auch Gebäude.
Aber jetzt geht es darum, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und das Einkaufen zum Erlebnis werden zu lassen. Die Gastronomie übernimmt dabei eine wichtige Schlüsselfunktion und so will die Stadt jetzt mit dem Rathausquartier in eigener Regie ca. 2.000 qm neue gastronomische Fläche entwickeln.
„Nach 18 Jahren im Amt genieße ich als Bürgermeister ein großes Vertrauen in der Bevölkerung. Daher gab es großen Zuspruch für die Entwicklung Rathausquartier. Den meisten Widerstand und die größte Skepsis sowie viele Diskussionen gab es vor rd. 20 Jahren, als wir den neuen Weg für die Hückelhovener Innenstadt vorgestellt haben“ antwortet Jansen in seinem Vortrag auf Nachfrage der Kongressteilnehmer.
Ein erfolgreicher Auftritt des Duo’s Radke/Jansen auf dem Handelsimmobiliengipfel und viele neue Kontakte für das Zukunftsprojekt „Rathausquartier“ nahm Bürgermeister Bernd Jansen mit in seine Heimat Hückelhoven.