Brachelen
Brachelen ist ein langgestrecktes Straßendorf. Seine Ursprünge lassen sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Eine Urkunde aus dem Jahr 1170 besagt, dass Oda von Heinsberg ihren Besitz in Brachelen dem Prämonstratenserstift in Heinsberg schenkte. Diese Schenkung bestätigte Papst Honorius dem Stift am 19.03.1225. Der Name des Ortes als „Brakele“ wird im Jahr 1204 erstmalig erwähnt. Es soll sich um eine Zusammensetzung aus Brake = umgebrochenes Land, und Lo, der alten Bezeichnung für Wald, handeln und wird demnach als Siedlung im Walde gedeutet. Der ursprüngliche Siedlungskern von Brachelen wird auf ein fränkisches Königsgut zurückgeführt, in dessen Nähe die Kirche errichtet worden ist. Außerdem lagen in und bei Brachelen verschiedene Rittersitze; so wird das Geschlecht der Ritter von Brakele erwähnt, das seinen Namen nach dem Ort Brachelen hat. 1484 kam Brachelen zum Herzogtum Jülich – zum Amt Heinsberg gehörend – und verblieb dort bis zur napoleonischen Zeit. 1815 wurden die Bürgermeistereien Brachelen und Randerath gebildet, 1935 vom Regierungspräsidenten in Aachen aufgelöst und zu einem Amt mit Sitz der Amtsverwaltung in Brachelen vereinigt. Mit Urkunde vom 28.01.1955 verlieh der Innenminister des Landes NW dem Amt Brachelen ein eigenes Wappen, das in der Gestaltung die enge Verbundenheit beider Gemeinden darstellte. Der Ort Brachelen hatte viele Drangsale durch Einquartierungen, Erpressungen, Brandschatzungen und Räubereien kurkölnischer und spanischer Truppen zu erleiden. Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde der 73 m hohe, weit sichtbare Turm der aus drei Schiffen bestehenden Kirche St. Gereon, von der die erste sichere Kunde aus dem 13. Jahrhundert stammt, zerstört und erst im Jahr 1963 an der Stelle wieder aufgebaut, an der die alte Kirche gestanden hat. In ihrer heutigen Form stellt sie eine gelungene Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart dar.