Stadt Hückelhoven

Feuerwehr

E.Nr. 107/23

03.03.2023 01:53 Uhr

Einsatzort: Hückelhoven, Parkhofstr.
Einsatzart: Feuer2 MIG

Einsatzbericht: Siehe hierzu die Pressemeldung

Die Feuerwehr wurde heute Morgen gegen 01:50 Uhr zu einem Zimmerbrand mit Menschenleben in Gefahr alarmiert.

Auf der Parkhofstraße sollte es laut erster Meldung in einem Wohn- und Geschäftshaus zu einem Zimmerbrand gekommen sein.

Aufgrund der Uhrzeit musste man davon ausgehen, dass sich die Bewohner in den zwei Wohneinheiten dort auch aufhalten würden.

Beim Eintreffen der ersten Kräfte stellte sich die Lage jedoch komplett anders dar. Eine stark pulsierende Rauchentwicklung drang aus dem Verkaufs- und Ausstellungsbereich eines Tapeten- Teppichgeschäftes.

Unverzüglich wurde die Erkundung eingeleitet sowie die Bewohner, die sich schon selber in Sicherheit gebracht hatten durch den Rettungsdienst betreut.

Da die Rauchentwicklung immer weiter zunahm wurden schon frühzeitig weitere Kräfte angefordert. Ein erster Innenangriff musste aufgrund der Verrauchung abgebrochen werden. Um die Brandstelle im Verkaufsraum lokalisieren zu können wurden mehrere Schaufensterscheiben zerstört um die Entrauchung im Geschäft voranzutreiben. Auch dies Maßnahme brachte zu Anfang nicht den gewünschten Erfolg. Stattdessen intensivierte sich die Rauchentwicklung, so dass der komplette Straßenzug im Brandrauch verschwand.

Mehrere versuche, in den Geschäftsbereich einzudringen musste immer wieder abgebrochen werden, da der Brandrauch sich durch seine pulsierende Charakteristik zeigte, was auf eine unmittelbare Durchzündung der Verkaufsfläche schließen ließ.

Diese zeigte sich dann auch nach einer kurzen Zeit mit einer plötzlich heftigen Stichflamme zur angrenzenden Seitenstraße. Bei der Durchzündung wurden 3 PKW sowie ein Straßenbaum in Brand gesetzt. Die Kräfte konnten hier zeitnah die Fahrzeuge ablöschen sowie die Brandbekämpfung aufnehmen.

Trotz umfangreichen Löschmaßnahmen in der Spitze mit 8 handgeführten Hohlstrahlrohren sowie einem Wenderohr über die Drehleiter war keine nennenswerte Entspannung festzustellen. Die Rauchentwicklung nahm weiter zu, so dass die Kräfte nur unter Atemschutz vorgehen konnten.

Aufgrund der hohen Belastung für die Einsatzkräfte wurde ein Löschzug überörtlich aus Erkelenz (Gerderath, Golkrath, Hetzerath) sowie die Drehleiter aus Erkelenz angefordert.

Im Einsatzverlauf mussten ca. 100 Atemschutzgeräte sowie 20 Filtermasken eingesetzt werden, um die Einsatzkräfte gegen den Brandrauch zu schützen. Um den Bedarf decken zu können wurde vom Kreis Heinsberg der Abrollbehälter Atemschutz sowie im weiteren Verlauf der Abrollbehälter Schaum angefordert.

Nachdem mehrere Hochleistungslüfter zum Einsatz kamen, konnten die Kräfte die sich im Brandbereich aufhielten die Quelle der Rauchentwicklung ausmachen. In einem innenliegenden Kellerraum der keine Zugänglichkeit weder Kellerfenster noch Türen nach außen hatte war für die Rauchentwicklung ursächlich.

Durch etliche Atemschutztrupps wurde versucht in den Kellerbereich vorzudringen, um den Brandherd zu löschen, was jedoch durch die hohen Temperaturen sowie der Thermik nicht umzusetzen war.

Letztendlich wurde der Keller mit Schaummittel geflutet. Hierzu mussten die Einsatzkräfte mehrmals im Einsatzverlauf neues Schaummittel aufbringen. Am Morgen stellte sich dann der gewünschte Erfolg ein. Die Rauchentwicklung ging zurück und alle Brandstellen konnten gefahrlos abgelöscht werden.

Zur Entrauchung des Ladenlokals sowie der Wohneinheiten kamen 6 Hochleistungslüfter sowie ein Be- und Endlüftungsgerät zum Einsatz.

Um die Versorgung der ca. 160 Einsatzkräfte mit warmen Getränken sowie im weiteren Verlauf mit Verpflegung sicherstellen zu können wurde die 1. Einsatzeinheit vom DRK Heinsberg mit diese Aufgabe betraut.

Da sich abzeichnete das die Wohnung der Bewohner über dem Brandobjekt nicht mehr genutzt werden können, wurden sie bei der Firmeninhaberin untergebracht.

Die Nachlöscharbeiten zogen sich den ganzen Tag noch hin, da immer wieder der Kellerraum mit Schaummittel geflutet werden musste.

Gegen 17:30 Uhr konnten die letzten Einsatzkräfte die Brandstelle verlassen.

Beteiligte Einheiten:

Löschzug1 Hückelhoven, Löschzug2 Ratheim-Millich-Kleingladbach, Löschzug4 Hilfarth-Brachelen, Hauptamtliche Wache, Löscheinheit Doveren

Einsatzbilder:

https://www.aachener-zeitung.de/lokales/heinsberg/hueckelhovener-traditionsgeschaeft-in-flammen-ein-lebenswerk-verbrennt_aid-85986815

https://rp-online.de/nrw/staedte/hueckelhoven/hueckelhoven-geschaeftshaus-schibbe-ausgebrannt_aid-85993223

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