Stadt Hückelhoven

Feuerwehr

Zug Übung am 06.07.2019

Am Samstag, den 06.07.2019 trafen sich die Einsatzkräfte des Löschzug 3 der freiwilligen Feuerwehr Hückelhoven, bestehend aus den Löscheinheiten Baal, Doveren und Rurich zu ihrer zweiten Zug- Übung in diesem Jahr. Neben den Übungen in den jeweiligen Löschgruppen wird dreimal im Jahr auch gemeinsam geübt, um die Zusammenarbeit des gesamten Löschzuges zu vertiefen.

Um 16:30 Uhr begrüsste Zugführer Heribert Görtz sowie Übungsleiter Alexander Hönigs die aktiven Einsatzkräfte am Gerätehaus in Doveren.

Nach einer kurzen Einweisung zur angenommenen Lage wurden die Kameraden der einzelnen Löscheinheiten untereinander „gemischt“, um auch einmal in neuer Konstellation zusammenzuarbeiten.

Als Übungsobjekt hatte der Übungsleiter den katholischen Kindergarten St. Dionysius in Doveren auserkoren.

Das Übungsszenario bestand ausfolgender Lage:

Im Küchenbereich des Kindergartens brach während des normalen Kindergartenbetriebes ein Brand aus. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und Brandintensität war es dem Personal nicht mehr möglich gewesen, die Küchentür zu schließen. Hierdurch kam es zu einer schnellen Rauchausbreitung im Flur und den übrigen Räumen der Einrichtung.

Bei Eintreffen der ersten Kräfte der Löscheinheit Doveren Informierte die anwesende Kindergartenleitung dem Gruppenführer, dass zwei von drei Gruppen evakuiert wurden und sich auf dem ausgewiesenen Sammelplatz befänden. Jedoch fehlten aus der dritten Gruppe im hinteren Bereich insgesamt 4 Kinder und 2 Erzieherinnen, über deren Verbleib die Kindergartenleitung keine Angaben machen konnte.

Die nach und nach eintreffenden Löscheinheiten aus Baal und Rurich wurden daraufhin vom Gruppenführer aus Doveren in die Lage eingewiesen und die Aufgabenschwerpunkte Menschenrettung, Brandbekämpfung und Betreuung der Personen auf dem Sammelplatz wurden aufgeteilt.

Umgehend wurden nun mehrere Trupps zur Menschenrettung unter Atemschutz in das Gebäude eingesetzt, welches zuvor mit einer Nebelmaschine verraucht wurde. Zeitgleich wurden durch die übrigen Trupps eine Löschwasserversorgung aufgebaut sowie die betroffenen Personen am Sammelplatz bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes auf eventuelle Verletzungen untersucht und betreut.

Zur Sicherheit der im Gebäude befindlichen Atemschutztrupps wurde ein sogenannter Sicherheitstrupp bereitgestellt, welcher bei einer Notlage der vorgehenden Trupps direkt zur Rettung dieser eingesetzt werden kann.

Nach kurzer Zeit wurde die erste vermisste Person, welche in Form einer Übungspuppe im Gebäude lag durch einen Atemschutztrupp gefunden und ins Freie gebracht. Auch dort übernahm sofort eine Einsatzkraft die medizinische Hilfe für die „Person“.

Kurz darauf änderte sich die Lage dahingehend, dass aufgrund der rasanten Brandausbreitung ein in unmittelbarer Nähe zum Gebäude stehender „Gastank“, welcher in Wirklichkeit jedoch nur durch eine Garage dargestellt wurde, von der Hitzeeinwirkung gefährdet war und umgehend geschützt werden musste.

Sofort wurde vom Einsatzleiter ein Trupp zur Kühlung des Gastanks mittels eines Hydroschildes eingesetzt. Durch das Hydroschild wird eine Art Wasserwand gebildet, wodurch gefährdete Bereiche wirkungsvoll vor der Hitzestrahlung geschützt werden können.

Im weiteren Verlauf wurden zeitnah in zwei Räumen, welche rauchfrei waren die übrigen vermissten Personen gefunden. Diese wurden durch Kinder der Einrichtung, die sich zuvor freiwillig und mit Zustimmung der Eltern für die Übung gemeldet hatten, dargestellt. Da diese augenscheinlich unverletzt und vorerst nicht bedroht waren, entschlossen sich die Atemschutztrupps in Absprache mit dem Einsatzleiter diese in den Räumen zu betreuen, bis der Fluchtweg rauchfrei ist, um die Kinder dann sicher aus dem Gebäude führen zu können.

Als Übungskünstlichkeit wurde dabei angenommen, dass die elektrischen Rollladen der Räume sich aufgrund eines Stromausfalles nicht hochfahren ließen und eine Rettung durch die Fenster somit nicht möglich war.

Durch einen weiteren Atemschutztrupp wurde nach Absprache eine Abluftöffnung geschaffen, über die mittels eines Hochleistungslüfters der Brandrauch aus dem Gebäude geblasen wurde.

Nach Rettung der letzten Kinder und Erwachsenen wurde ein Trupp zur letztendlichen Brandbekämpfung des Küchenbrandes eingesetzt. Dabei kam es zu einer simulierten Notfallsituation eines Atemschutztrupps, der den Einsatz des zuvor bereitgestellten Sicherheitstrupps erforderlich machte.

Der Sicherheitstrupp konnte aufgrund der genauen Angaben zur Örtlichkeit den verunfallten Atemschutztrupp finden und den verletzten Kameraden zügig und schonend aus dem Gebäude retten.

In der im Anschluss an die Übung direkt statt findenden Nachbesprechung bedankte sich der Übungsleiter Alexander Hönigs zunächst bei der anwesenden Kindergartenleiterin Heidrun Marschall sowie den anwesenden Erzieherinnen für deren Hilfe bei der Durchführung der Übung sowie der generellen Möglichkeit, das Objekt beüben zu dürfen. Darüber hinaus zeigte er sich im überwiegenden Teil sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit. Kleinere Abstimmungsprobleme, welche bei jeder Übung vorkommen wurden von allen Beteiligten konstruktiv aufgenommen und gemeinsam analysiert.

Zugführer Görtz bedankte sich bei allen Beteiligten für den reibungslosen Ablauf und die engagierte Leistung. Er betonte einmal mehr, wie wichtig diese Zugübungen seien, um das gemeinschaftliche Zusammenarbeiten stetig aufzufrischen und zu verbessern.

Ein Feuerwehrkamerad, welcher sich bei der Übung leicht verletzte, wurde mit einem Rettungswagen ins Erkelenzer Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber nach einer ambulanten Behandlung bereits wieder verlassen.

Nach gut drei Stunden waren alle Einsatzkräfte und Fahrzeuge wieder einsatzbereit und man ließ den Abend in geselliger Runde ausklingen.

Die Löschgruppe Doveren freut sich wie jede andere Löscheinheit der freiwilligen Feuerwehr, wenn sich zukünftig wieder mehr Mitbürger in der Feuerwehr engagieren würden. Uns ist bewusst, dass dies auch einen Zeitaufwand ohne jegliche Vergütung darstellt, jedoch sollte sich auch jeder Mitbürger bewusst sein, dass auch sie oder er von Jetzt auf Gleich auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen sein könnte und froh ist, wenn kompetente Hilfe schnell vor Ort ist.

Ihre/Eure Löschgruppe Doveren