Stadt Hückelhoven

Feuerwehr

Geschichte

Die Feuerwehr Doveren “Mannschaft und Gerät im Wandel der Zeit”

Gründungsjahr 1896

Die Löschgruppe Doveren wurde im Jahre 1896 offiziell gegründet.

Doch es fing schon früher an.

Den ersten urkundlichen Erwähnungen zufolge taten sich schon Anfang des 19. Jahrhunderts ( um 1830 ) Männer zusammen im Kampf gegen das Feuer. In einem Dokument der königlichen Regierung, Abteilung des Inneren, vom 22.November 1834, kann man ersehen, dass im Jahr 1835 eine Feuerwehrspritze im Ortsteil Doverhahn stationiert wurde. Eine Stationierungsanordnung hatte folgenden Wortlaut: “In Verfolg der Kanzleinotiz vom 28. Oktober eröffnen wir Ihnen, dass in Doverhahn die Aufstellung einer Feuerwehrspritze angeordnet ist und damit Ihre Beschwerde beseitigt ist.” Aachen, 22. November 1834 Königliche Regierung, Abteilung des Inneren ( Versehen mit einer unklaren Unterschrift). Dieses Schreiben lässt darauf schließen, dass die Feuerwehr Doveren seit über 150 Jahren besteht.

Der erste Brandmeister

Bereits vor dem 1. Weltkrieg gab es Eintragungen über die Feuerwehr in Doveren. Brände in den verschiedensten Ortsteilen in Doveren gaben schon vor dem 19. Jahrhundert Anlass zur Gründung einer Feuer.- und Bürgerwehr. Der erste nachweisliche Brandmeister im Jahre 1890 war Herr Josef Jansen.

Ein Spritzenhaus in der Ortmitte Doverens wurde auf der heutigen Rathausstrasse eingerichtet. Zwei weitere befanden sich in der Zeit des 1. Weltkrieges in Doverhahn und in Doverheide, jeweils mit einer Feuerkübelspritze ausgestattet.

Nachfolger Josef Kamps

Nachfolger Josef Jansens wurde Josef Kamps. Er stand der Feuerwehr Doveren nahezu 20 Jahre vor.

Mit Ledereimer und Motorspritze

Wohnhäuser, Scheunen, ganze Höfe samt Ernte fielen in 1920/30 den Flammen zum Opfer. Löschwasser musste mit Ledereimern mittels Menschenkette zur Einsatzstelle gebracht werden. Unterstützung erfuhr man durch die Grubenwehr Hückelhoven mit einer damals modernen Motorspritze, die sich erstmals in Doveren bewährte.

Doverener Brandmeister legt Amt nieder

Auf der damaligen Bergstrasse ( heute Kaiserstein ) kam es zu einem erwähnenswerten Brand, in dessen Verlauf die Amtsfeuerwehr Baal an der Einsatzstelle eintraf und das Kommando übernehmen wollte. Darauf rückte die Doverener Wehr von der Einsatzstelle ab und der damalige Brandmeister legte sein Amt mit allen Konsequenzen nieder.

Der mysteriöse Feuerwehrausflug

Bei einem mysteriösen Feuerwehrausflug nach Koblenz wurde die damalige Mannschaftskasse unter die Leute gebracht. Diese Fahrt muss nach Schilderungen ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein.

Die Doverener Feuerwehr im 2. Weltkrieg

Nach der quasi Auflösung wurde Anton Hackin 1939 neuer Brandmeister. Als im Mai 1939 die ersten Bomben auf Baal und Linnich fielen , hatten sich die Kameraden das erste mal unter Hackin zu bewehren. Mittlerweile war es zur Alltäglichkeit geworden, dass man Brandwachen aufstellen musste. Dies sollte auch bis Ende des 2. Weltkrieges andauern.

Erste freiwillige Feuerwehr im Kreis Erkelenz Theo Blanken ,

Löschgruppenführer von 1946 – 1983

Nach Plünderrungen und Ausschreitungen kurz nach Beendigen des 2. Weltkrieges beschloss die damalige britische Militärregierung, zu Schutzmaßnahmen eine freiwillige Feuerwehr einzuberufen. Somit wurden der damalige Bürgermeister Leonards und der Amtsdirektor Schwill beauftragt, geeignete Männer zu finden. Gerade aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, wurde nach einer Bedenkzeit Theo Blanken zum ersten Nachkriegsbrandmeister benannt. Schon nach kurzer Zeit waren 15 Männer gefunden, die die erste freiwillige Feuerwehr im Kreis Erkelenz in der Gaststätte Görtz mit gründeten. Nachdem die Gefangenenlager ( Polen und Russen ) das benachbarte Hetzerath in einer Nacht- und Nebelaktion verlassen wurde, blieb den Feuerwehrkameraden der Dienst an der Waffe erspart und man konnte sich ganz dem Feuererwehrdienst widmen.

Motorspritze für die Wehr

Mitdem dass der Kreisfeuerwehrverband um 1949 ins Leben gerufen wurde, wurde auch die Beschaffung der benötigten Gerätschaften für den Brandschutz sowie neue Uniformen vorangetrieben. So erhielten wir bald eine DKW Motorenspritze, die bis weit in den 60er Jahren ihren Dienst verrichtete. Zwischenzeitlich war die Feuerwehr Doveren auf 25 Kameraden angewachsen.

Der Feuerteufel in Doveren

Die stetige Entwicklung und Akzeptanz der Feuerwehr ließen immer mehr Freiwillige der Wehr beitreten, auch aufgrund der vielen Brände in den 1950 / 1960 Jahren, verursacht durch einen Feuerteufel. In einer Nacht 1957 waren es gleich drei Brände (Großkünkel, Gut Gansbroich, Hof Pey in Hückelhoven).

Die Fahne geht voran

So wurde 1958 eine Standarte angeschafft. Diese zu damaligen Zeit wirklich große Investition war für die Feuerwehr eine Bereicherung. Es war ein prächtiges Bild, wenn die Doverener Feuerwehr mit eigener Standarte aufmarschierte, was zu damaliger Zeit durchaus nicht üblich war.

Neues Tanklöschfahrzeug für die Wehr

Aufgrund der vielen abgelegenen Höfe, der immer größeren Gefahren, denen sich die Kameraden aussetzen müssen, sowie den stetig wachsenden Aufgaben und Einsatzgebieten ( Industrie, Autobahn, Bundesstrasse, Bahntrasse ) wurde 1981 der Löschgruppe Doveren ein neues TLF 16/24 seine Bestimmung übergeben.

Karl-Heinz Stoyke wird Löschgruppenführer

1983 übergab der langjährige Brandmeister Theo Blanken sein Amt an seinen Nachfolger Karl-Heinz Stoyke. Theo Blanken führte dieses Amt 37 Jahre mit Höhen und Tiefen, guten und schlechten Zeiten, stets im Bemühen um den Schutz der Doverener Bevölkerung, wie seine Vorgänger, aus. Zum Dank wurde er nach seine aktiven Zeit von der Löschgruppe Doveren zum Ehrenbrandmeister ernannt.

Von Karl-Heinz Stoyke, Löschgruppenführer von 1983 – 1995

Es war schon ein bewegender Moment, als ich 1983 in der Doverener Mühle meine Ernennungsurkunde durch den damaligen Stadtdirektor Bürger überreicht bekam. Seine Worte werde ich wohl nicht vergessen, als er damals neben mir stand, mich anschaute und sagte „Mensch, ist der aber groß“. Das war schon eine tolle Truppe, die ich übernehmen konnte. Blanken- Görtz mit ö , Goertz mit oe, das war schon manchmal schwierig, alle auseinander zuhalten. Aber von meinem Eintritt 1970 bis zu meiner Ernennung hatte ich doch schon bei dem ein oder anderen seine Stärken und Schwächen erkannt. Der eine stand lieber ganz oben auf dem Dach, um zu löschen, der andere stand lieber mitten im Rauch, ein anderer unterhielt sich lieber mit den „Zuschauern“   H10 Die Kameradschaftspflege lag mir immer sehr am Herzen. So wurde unser Feuerwehrlied von zwei auf vier Strophen erweitert. Ausflüge, Kameradschaftsabende, und nicht zuletzt unser Feuerwehrball haben dazu beigetragen. Sicher wäre ich gerne mit der Löschgruppe als Löschgruppenführer in unser 100 jähriges Bestehen 1996 gegangen, aber einige Ereignisse im Jahre 1995 haben mich dann dazu bewegt, aus persönlichen Gründen zurückzutreten. Ein Schritt, der mir sicherlich nicht leicht gefallen ist. Aber in meinem Stellvertreter Heribert Görtz wurde ein würdiger Nachfolger gefunden. Aus persönlichen Gründen legte Karl- Heinz Stoyke sein Amt unerwartet nieder. Ein neuer „Chef“ musste gefunden werden. Dieser mußte über die erforderliche Ausbildung „Brandmeister“ und mehrjährige Einsatzerfahrung verfügen. Gleichermaßen sollte er von der Löschgruppe akzeptiert sein. Der damalige Stadtbrandmeister K-H. Prömper entschied sich in Abstimmung mit der Löschgruppe für Brandoberinspektor Heribert Görtz. Über 10 Jahre stand Brandoberinspektor Heribert Görtz als Stellvertreter an Stoykes Seite. Die gemeinsame Führungsarbeit mit dem „Langen“ war sehr konstruktiv und erfolgreich. Viele neue Innovationen wurden umgesetzt. Durch sinnvolle Aufgabenteilung ergänzte sich dieses Team optimal. Es war die Blütezeit der Neuaufnahmen. Zum neuen Stellvertreter wurde Brandinspektor Thomas Kähler bestimmt. Die feierliche Ernennungen erfolgte während der Generalversammlung am 28. April 1995.

Doppelfunktion fordert sein Tribut

Heribert Görtz bekleidete ab diesem Zeitpunkt eine Doppelfunktion als Zugführer des Löschzuges 3 und des Löschgruppenführer Doveren. Die Verantwortung des Zugführer für die Löschgruppen aus Baal, Rurich und Doveren war recht umfangreich. Zudem verlangte das stark expandierende Industriegebiet Baal/ Doveren, wofür auch der Zug 3 zuständig war, sehr viel Engagement und Zeit. Diese Konstellation, Zug- und Löschgruppenführer in einer Person, konnte nur eine temporäre Lösung sein. Somit war die Intension für die Zukunft klar. Es musste ein bereitwilliger Feuerwehrmann ausgebildet werden, dem in absehbarer Zeit die Führung der Löschgruppe anvertraut werden konnte.

Der neue Löschgruppenführer

Guido Corsten übernahm am 22.Januar 1998 die LöschgruppeDoveren. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Löschgruppe aus 24 aktiven Kräften und 15 Mann der Alters- und Ehrenabteilung. Als Stellvertreter fungierte der Kamerad Ulrich Schiffer, damals noch ohne Brandmeisterlehrgang. Große Projekte wurden verwirklicht. So konnte 2003 das Feuerwehrgerätehaus im großen Stil erweitert und komplett renoviert werden. Aufgrund von viel Eigenleistung und Dank der Sponsoren konnten wir am 5.9.2005 die renovierten Räumlichkeiten im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ gebührend einweihen.

Wir kommen nicht mit, so war es oft nach dem Einsätzen zu hören. Wegen der guten Ausrückestärke fuhren die Doverner Feuerwehrleute teilweise mit den Privat PKW zum Einsatz. Aus diesem Grund wurde uns ein alter Einsatzleitwagen der Feuerwehr Hückelhoven zugeteilt. Dieses in die Jahre gekommene Fahrzeug verrichtete bis 2012 seinen Dienst.

Schlauchpulling war beim Tag der offenen Tür im Jahr 2005 die Sensation. Um die Wette musste zwei Kandidaten auf Zeit 3 B- Längen auf volle Länge ausziehen und damit ein „Zielfeuer“ löschen, und das in voller Montur. Das war selbst für „Durchtrainierte“ ganz schön anstrengend. Zu diesen Hochleistungssportlern gehörte sicherlich nicht unser Bürgermeister Bernd Jansen, trotzdem erreichte er eine sensationell guten Zeit, die auch einige Stunden nicht unterboten wurde.

Brennt Wasserbett hieß die Rückmeldung zu einen Wohnungsbrand in Baal. Neben diesem wohl ungewöhnlichen Einsatz dominierten die vielen Lösch- und Hilfeleistungseinsätzen. Besonders die häufigen Fehlalarme der Brandmeldeanlagen im Industriegebiet Baal beanspruchten unsere Nerven. Der Löschgruppenführer Corsten musste immer wieder motivierend auf die Kameraden einwirken, damit auch diese Alarme ernst genommen werden. So war es dann auch als im Frühjahr 2006 bei DPD die Halle brannte.

Freiwillige Feuerwehr Doveren