Stadt Hückelhoven

Feuerwehr

Geschichte der Löscheinheit Hilfarth

Historie

Im Jahr 2002 feierten wir zwar unser 100-jähriges Bestehen, in einigen Schriftstücken und Dokumenten wurde aber festgehalten, dass schon 1848 eine evangelische Schule mit Spritzenhaus an der Marienstraße – Ecke Brückstraße erbaut wurde. Die „Hilfarther Bürgerwehr“ bewahrte dort ihre Brandausrüstung, zum Beispiel Eimer, Seile, Leitern und Einreißhacken, auf. Dieses Spritzenhaus wurde bis zum Anfang der 1860er Jahre benutzt.

Nach einem Brand 1902 wurde in der Gastwirtschaft Sieben „Zum Schwan“ (genannt Henkes) bei einem klaren Korn die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Hilfarth gegründet. Zu dieser Wehr schlossen sich damals zusammen: Gerhard Claßen, Matthias Frauenrath, Heinrich Fronhofen, Wilhelm Gillessen, Heinrich Hensen, Johannes Hensen, Peter Holten, Peter Knur, Peter Königs, Werner Pannen, Willi Pannen, Julius Terberger, Kasper Tücking und Peter Weidmann.

Zum ersten Brandmeister wurde Julius Terberger ernannt, der sich nun um die Beschaffung von Handpumpenspritze, Wasserkufen, Steigerwagen mit Hackenleiter und nötigem Schlauchmaterial kümmerte.

Die meisten Häuser der damals 1600 Einwohner bestanden aus Fachwerk und waren somit leicht brennbar. Hilfarth hatte sechs Dorfpumpen und an der alten katholischen Kirche einen Brandpool (Löschteich). Wenn es brannte, wurde von dort aus das Wasser in Eimern zur Brandstelle gebracht.

1936 wurde Hilfarth an das öffentliche Wassernetz angeschlossen und eine Wasserversorgung erstmalig über Hydranten sichergestellt. Im selben Jahr bauten einige Kameraden den ersten Feuerwehrwagen. Dieser hielt leider nur die Parade einer Nachbargemeinde aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fing man an die Löschgruppe neu aufzubauen. Junge Männer wurden angeworben, Löschgruppenführer wurde Heinrich Hansen.

Anfangs wurde der Alarm noch über das Brandhorn gegeben. Die Hornisten waren Wilhelm Claßen, Gottfried Dieck und Heinrich Gillessen. 1947 wurden dann die ersten Sirenen installiert, das Brandhorn erübrigte sich. 1949 bekam die Löschgruppe eine Motorspritze, die auf einem Handkarren gezogen wurde. 1952 ist dieser durch einen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) ersetzt worden. Die Firma Müller & Sohn stellte das Zugfahrzeug für die TSA bei Einsätzen zu Verfügung.

1956 wurde die Löschgruppe dann mit einem umgebauten Sanitätswagen ausgestattet. Im Jahre 1960 dann mit einem TSF. Gleichzeitig zog die Löschgruppe Hilfarth vom Gerätehaus Marienstraße, Ecke Brückstraße ins neu erbaute Gerätehaus am Kiespley.

In den 70er Jahren wurde Hilfarth größer. Größere Betriebe und Aussiedlerhöfe erhöhten die Brandgefahr, deshalb wurde durch den damaligen Löschgruppenführer Heinz Frentzen ein größeres Feuerwehrfahrzeug beantragt. Nach langem Warten wurde am 10. April 1976 der Schlüssel des umgebauten Gerätehauses und des neuen TLF 16/24 (Tanklöschfahrzeug) feierlich übergeben. Gleichzeitig wurde die Löschgruppe mit Funkgeräten ausgestattet und konnte nur noch über die Leitstelle angefordert werden.

Nach 22 Jahren Dienst in Hilfarth wurde das TLF 16/24 1998 verkauft und die Löschgruppe Hilfarth erhielt das zwölf Jahre alte TLF 16/25 der Löschgruppe Hückelhoven. Überdrucklüfter und Notstromaggregat sowie Beleuchtungssatz erhöhten die Einsatzmöglichkeiten.

Durch den Verkaufserlös wurde noch ein Mannschaftstransportfahrzeug angeschafft. 1984 wurde der damalige Löschgruppenführer Heinz Frentzen nach Vollendung des 60. Lebensjahrs in die Ehrenabteilung verabschiedet. Zum neuen Löschgruppenführer wurde Wilfried Knur ernannt. Hans Peter Latour, der damalige stellvertretende Löschgruppenführer, wurde 1991 durch Norbert Sieberichs abgelöst, der diese Tätigkeit bis heute ausübt. Zusätzlich ist er Zugführer des Zuges 4 (Hilfarth und Brachelen).

Im Jahr 2012 konnte ein neues Mannschaftstransportfahrzeug in Dienst gestellt werden, das bisherige MTF ist seitdem tagsüber an der Stadtverwaltung stationiert. Ein Jahr später wurde nach viel Eigenarbeit der Anbau des Gerätehauses eingeweiht. Im September 2014 löste Christoph Knur seinen Vater Wilfried als Löschgruppenführer ab.